Die Wahl des richtigen Spätburgunderklons

Alle Fotos: ©Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Mosel

Von Dr. Matthias Porten

Die Wahl des richtigen Spätburgunderklons kann das Betriebsergebnis entscheidend beeinflussen. Besonders der Jahrgang 2003 hat die unterschiedliche Empfindlichkeit der verschiedenen Klontypen hinsichtlich einer Spätfrostgefährdung gezeigt. Darüber hinaus hat der 2000er Jahrgang gezeigt, welche negativen Einflüsse ein starker Botrytisbefall auf die Qualität eines Spätburgunderweins haben kann. Dem extremen Botrytisbefall kann z.B. mit der Wahl des richtigen Klons begegnet werden. Jedoch ist die Scheinresistenz gegen Botrytis eines Spätburgunderklons, z.B. durch Lockerbeerigkeit, nicht das einzige Kriterium, das zur Auswahl eines Klones führen sollte. Das Kriterium der inneren Qualität steht im Vordergrund. Die Qualität kann außer durch Botrytisbefall beispielsweise auch durch die Beerengröße und die Möglichkeit der längeren Reife am Rebstock stark beeinflußt werden. Ferner darf aus weinbaulicher Sicht das Kriterium eines aufrechten Wuchses, der arbeitswirtschaftliche Vorteile hervorbringt, nicht vergessen werden. Dies gilt es besonders bei der Gruppe der Burgunder mit ihrer Tendenz zum sehr hängenden Wuchs zu beachten. Aus Sicht des Einzelbetriebs sind somit einige Aspekte zu berücksichtigen, die vor allem von den Vermarktungskanälen abhängig gemacht werden sollten.

Insgesamt zeigt die Burgundergruppe durch ihre verschiedenen Sorten ihre höhere Mutationsfreude. Hinsichtlich des Blauen Spätburgunders kann gesagt werden, dass durch Mutationen einige „Klontypen“ entstanden sind. Grundsätzlich kann man diese Klontypen in vier Gruppen (siehe Schaubild) = ( Übersicht Spaetburgunderklone) einteilen und zwar in die Gruppen:

    1. Kompakt
Traube Spaetburgunder, Klonentyp kompakt
    2. Lockerbeerig
Traube Spaetburgunder, Klonentyp lockerbeerig
    3. Aufrecht wachsend
Spaetburgunder Rebe, Klonentyp aufrecht wachsend
    4. Kleinbeerig
Traube Spaetburgunder, Klonentyp kleinbeerig


Die Kompakten

Die kompakten Spätburgunderklone stellen die alten klassischen Klone dar. Diese Klone haben einen sehr kompakten Traubenaufbau, so dass durch Abschnürungen und Quetschungen die berühmten „Botrytisnester“ (siehe Bild 1) innerhalb der Traube entstehen. Oft führt dies in Jahren mit extremen Botrytisbefall zu einem Traubengut, das nicht zu einem Rotwein verarbeitet werden kann. Die klassischen Vertreter dieser Klongruppe, die bisher auch am stärksten angebaut wurden, sind die Klone Fr 52-86, Klon 18 und Klon 20 Gm. Besonders diese Klone werden aber auch als die Klone mit dem klassischen Spätburgunderaroma angesprochen. Die Weine dieser Klone haben über Jahrzehnte hinweg die typischen Aromakomponenten des Spätburgunders definiert. Die Aromakomponenten werden in der älteren Literatur neben den heute bekannten Aromabeschreibungen (Aromarad) auch mit dem Aroma der Weichselkirsche verglichen. Neben diesen klassischen Klonen, die sich auch durch große, teilweise geschulterte Trauben auszeichnen, gibt es innerhalb der „kompakten“ Gruppe auch Klone, die eine etwas kleinere Traubenform aufweisen. Diese insgesamt kleineren Trauben sind vor allem durch kleinere Beeren bedingt, welche ein besseres Verhältnis zwischen Fruchtfleisch und Beerenschale aufweisen, sodass mit einer höheren Aroma- und Farbausbeute zu rechnen ist. Als Beispiel dienen hier die Klone 115 und 777 aus Frankreich und die Klone Fr 10 und Fr 11 aus Freiburg. Gleichwohl muß darauf hingewiesen werden, dass diese Klone mit etwas kleineren Trauben dem gleichen Botrytisproblem unterliegen, welches die Klone mit großen und geschulterten Trauben aufweisen. Diese Klone, mit ihren kleinen und kompakten Trauben wurden aufgrund ihrer Weine in den letzten Jahren sehr gerne angepflanzt. Hierbei wurden sehr hoher Verluste in Jahren mit starkem Botrytisbefall in Kauf genommen.

Als ein Grenzgänger zwischen den Klontypen muss der Klon 105 S von dem Züchter Frank aus Kenzingen bezeichnet werden. Dieser Klon hat in 8 von 10 Jahren kompakte Trauben und in den übrigen zwei Jahren weisen die Trauben dieses Klons eher einen lockeren Aufbau auf. Infolge der in der Regel auch etwas kleineren Beerengröße haben Weine dieses Klons in Bewertungen häufig sehr gute Ergebnisse erhalten. Aufgrund dieser Tatsache hat dieser Klon auch schon eine weite Verbreitung erlangt. Trotz alledem ist seit einigen Jahren auch mit einem höheren Botrytisbefall zu rechnen. Insgesamt stellt dieser Klon eine sehr interessante Alternative innerhalb der kompakten Gruppe dar. Dieser Klon hat genauso wie die ganzen Klone der Kompakten-Gruppe im Jahr 2003 eine wesentlich geringere Spätfrostempfindlichkeit gezeigt als die anderen Klongruppen.

Die Lockerbeerigen

Die Gruppe der lockerbeerigen Spätburgunderklone bilden wirtschaftlich gesehen eine hoch interessante Alternative zu der Gruppe der kompakten Klontypen.

Durch den „lockeren Aufbau“ der Trauben (siehe Bild 2), bedingt durch einen geringeren Packungsgrad der Beeren, erfolgt in der Regel kaum mehr ein Botrytisbefall, durch Abquetschungen und der Notreife der so beschädigten Beeren mit der Folge eines Botrytisbefalls.

Ein Botrytisbefall an Trauben von lockerbeerigen Klonen entsteht meist nur in Jahren mit einem allgemein sehr hohen Botrytisbefall. Der Botrytisbefall in solchen Jahren wird Befallsstärken von 15 % nicht überschreiten. In 8 von 10 Jahren liegt bei den lockerbeerigen Klonen kein Botrytisbefall vor. Die lockerbeerigen Klone weisen im Durchschnitt nur einen Botrytisbefall von 3-5 % für die Gm-Typen und 8-10 % für die M-Typen auf. Wobei die kompakten Spätburgunderklone im Durchschnitt einen Botrytisbefall von nahezu 25 % aufweisen (siehe Abbildung). Der große Vorteil dieser lockerbeerigen Klontypen liegt aber vor allem in den Jahren mit allgemein erhöhtem Botrytisbefall (nasse Jahre). In solchen Jahren ist aus lockerbeerigem Traubenmaterial Rotwein herzustellen, wohingegen die kompakten Typen oft keinen Rotweinausbau mehr erlauben. Daher ist unter dem Gesichtspunkt einer gleichmäßigen Marktbeschickung, zur Befriedigung der Kundennachfrage, der Einsatz eines lockerbeerigen Klons unbedingt zu empfehlen .


Diagramm Botrytis Befall Spaetburgunder Klone

Weiterhin weisen die lockerbeerigen Klone einen wesentlichen Vorteil auf, der zunächst oft als Nachteil angesehen wird. Durch den geringeren Packungsgrad der Beeren, weisen diese Klone wesentlich größere Beeren auf. Dies scheint diesen Klonen aufgrund des negativeren Verhältnisses zwischen Fruchtfleisch und Beerenhaut zum Nachteil zu gereichen. In der Praxis lä sst sich dieser Nachteil durch eine längere Reife von einer Woche am Stock kompensieren. Der immense Vorteil der lockerbeerigen Klone besteht nun darin, dass man über diese eine Woche hinaus die Trauben mindestens bis zu 3 Wochen länger am Stock belassen kann, ohne höhere Botrytisanteile akzeptieren zu müssen. Während der kompakte Klon nun schon lange gelesen sein müsste, oder aufgrund der Fäulnis einer Teillese unterzogen werden musste, können die Trauben des lockerbeerigen Klons wesentlich länger physiologisch reifen. Somit kann man mit diesen Klonen auch Spätburgunderweine herstellen, die eine anzustrebende höhere innere Dichte besitzen.

Unter diesen lockerbeerigen Klonen gibt es im wesentlichen wiederum zwei Klontypen, die M-Typen benannt nach der Herkunft Mariafeld und die Gm-Typen benannt nach der Herkunft Geisenheim. Die Mariafeld Klone (M-Typen) unterscheiden sich äußerlich gegenüber den Gm-Typen durch ein etwas größeres Traubengerüst, längere Traubenstiele und eine etwas stärkere Schulterung der Trauben. Diese etwas andere Traubenaufbau führt in der Regel zu größeren Trauben und einem höheren Stockertrag, wobei ohne eine Ertragsregulierung dies zu einer Erhöhung des Botrytisanteils gegenüber den GM-Typen führt (siehe Abbildung). Diesem etwas erhöhten Botrytisbefall kann abersehr gut mit einer angepassten, frühzeitigen Ausdünnung begegnet werden. Sicherlich am bekanntesten sind die Mariafeld-Typen, mit ihren sehr verbreiteten Klonen aus Weinsberg der M1, aus Freiburg die Klone 12 L und 13 L und der Klon vom Züchter Auer 2107, der heute als Erhaltungszüchter vom Rebenveredler Schwarz-Kimmig aus Obersülzen betreut wird. Die Rebstöcke, auf die diese Klone zurückgehen, wurden von Otto Huber vor den zweiten Weltkrieg in den Weinbergen des General U. Wille in Feldmeilen am Zürcher See in der Lage Mariafeld von einer Spielart des Spätburgunders dem Rohr-Burgunder oder auch später Grossclevner genannt, ausgelesen (Huber H. (1963)). Sehr früh hat sich der Schweizer Züchter Auer mit diesen Klontypen beschäftigt, aus diesen Arbeiten resultiert der heute noch auf dem Markt befindliche Klon 2107. Den eigentlichen Siegeszug haben diese Klone aber erst in den achtziger und neunziger Jahren angetreten. Aufgrund der steigenden Rotweinnachfrage wurden Klone nachgefragt, die eine sicherere Produktion, als die oft durch Botrytis belasteten kompakten Klone, garantierten. Teilweise erfolgt aber nun auch schon wieder ein Abwendung von diesen M-Typen, da ein anderes Aromaspektrum, bei diesen Klonen gegenüber den alten klassischen kompakten Klonen zu erkennen ist. Wobei diesen M-Typen immer wieder deutliche Sauerkirscharomen zugesagt werden, die in dieser Weise beim klassischen Spätburgunder nicht gewünscht sind. Demgegenüber stehen die Gm-Typen die einen wesentlichen späteren Markteintritt hatten und deswegen noch nicht so stark verbreitet sind. Dies begründet sich darin, dass bei der Selektion dieser Gm-Typen, Spätburgunderklone aufgebaut werden sollten, die ein Aroma entsprechend den kompakten Typen haben, bei einer geringeren Mostsäure und einem lockereren Traubenaufbau. Deshalb sind diese Klone nicht aus Mariafeldtypen ausgelesen worden und weisen die zuvor aufgezeigte positiven Merkmale (klassisches Spätburgunder Aroma, geringere Säure) auf. Neben dem typischen Spätburgunderaroma lassen diese Klone einen biologischen Säureabbau (BSA) ausgehend von einem niedrigerem Apfelsäureniveau zu, sodass absolut mit weniger Milchsäure zu rechnen ist. Aus Sicht der Aromachemie und der Aromabewertung ist dies als besonders positiv zu bewerten, weil ein BSA sehr gut durchzuführen ist und der Wein die unbedingt notwendigen Sekundäraromen eines biologischen Säureabbaus aufweist ohne eine zu starke milchige Aromakomponente durch eine zu hohen Gehalt an Milchsäure erhält. In dem säurearmen Jahrgang 2003 trat diese Problematik nicht zu Tage, aber in „normalen“ Jahrgängen liegen die Mosteingangssäuren des Spätburgunders zu meist deutlich über 10 g/l wobei die Moste von Gm-Klontypenin solchen Jahren meistens unter 10 g/l liegen.

Mit den M- und Gm-Typen kann man somit die jeweiligen Kundenansprüche an das Aroma eines Spätburgunders abdecken. Des weiteren sollten daher diese Klone heute für die Basisproduktion der Spätburgunderweine im Weingut dienen, sodass durch diese Klone in jedem Jahr die Produktion der normalen Spätburgunderqualität mit der höchsten Drehzahl im Verkauf gesichert ist.

Die Aufrechtwachsenden

Die aufrechtwachsenden Spätburgunderklone, im französischen Sprachgebrauch auch „tout droit“ genannt, bilden aus arbeitswirtschaftlicher Sicht eine interessante Alternative. Die Burgunder allgemein weisen einen sehr „hängenden“ Wuchs auf, wohingegen die aufrechtwachsenden Klone einen besonderen graden Wuchs (siehe Bild 3) mit einer sehr guten Rankenbildung zeigen. Dadurch entfällt ein Großteil der Heftarbeiten. Eine weitere Besonderheit dieser Klontypen ist die fehlende Geiztriebbildung in der Traubenzone. Dies führt im Zusammenhang mit dem graden Wuchs zu einem "freien Abhängen" der Trauben, sodass eine Reduzierung des Botrytisbefalls um 50 % gegenüber den kompakten Typen in der Regel vorliegt. Die auf dem Markt befindlichen Klone 2-6 Gm, 2-2 Gm, 2-9 Gm und der 583 aus Frankreich haben alle eine kompakte Traubenform. Alleine durch die günstigere Position der Trauben gegenüber der Sonneneinstrahlung und dem Wind erfolgt eine bessere Reife und Abtrocknung der Trauben. Diese günstigeren Bedingungen führen zu der angesprochenen Reduzierung des Botrytisbefalls, obwohl nicht das Niveau der lockerbeerigen Klone erreicht wird. Weiterhin begünstigt die sehr gute Exposition der Traube in der Laubwand eine sehr gute Reife der Trauben und somit eine sehr gute Aroma- und Farbbildung. Dies führt zu sehr intensiven und kräftigen Spätburgunderweinen, die meistens die Qualität der kompakten Klontypen weit überschreitet. Diese Erfahrungen stehen vollkommen konträr zu den aus der französischen Literatur dargestellten Qualität der Weine aus solchen Klonen. Dort werden diese Klone als grasig grün bezeichnet. Bei den auf dem Markt befindlichen Klonen (siehe Klonenübersicht) ist diese Einschätzung nicht nachzuvollziehen. Einige Betriebe setzen bei der Produktion der grundlegenden Qualitäten von Spätburgundern auf diese Klone, um die Spätburgunderweine mit der höchsten Nachfrage und damit besten Drehzahl im Verkauf, für den „täglichen“ Gebrauch des Weinkunden herzustellen. Trotzdem wäre die Produktion auf der Basis der lockerbeerigen Klone aus Sicherheitsaspekten wohl ratsamer. Auf jeden Fall sollte eine Produktion, die auf Weißherbst oder Weißherbstsekt ausgerichtet ist auf diesen Klonen beruhen. Ansonsten liegt die Entscheidung zwischen den Klontypen “lockerbeerig“ und “aufrechtwachsend“ ; hinsichtlich der Produktion des Basissegmentes an Spätburgunder, auf einzelbetrieblicher Basis. Dabei sollten die arbeitswirtschaftlichen Vorteile (gerader Wuchs) und Sicherheitsaspekte (Botrytis) genau abgewägt werden.

Die Kleinbeerigen

Die kleinbeerigen Klone, die auch als mischbeerig bezeichnet werden, bilden die Klongruppe, die als Grundlage für die Produktion der höheren Qualitäten und des höchsten Preissegmentes im Weingut dienen sollte. Die Trauben dieser Klone weisen im Wechsel kleine und große Beeren auf (siehe Bild 4), in der Regel ist ein Großteil der Beeren dieser Klone von geringem Durchmesser. Dadurch ist in den meisten Jahren auch mit einem geringen Botrytisbefall zu rechnen, da mit keinen Abquetschungen der Beeren zu rechnen ist. Im Durchschnitt der Jahre liegt der Botrytisbefall im Bereich der lockerbeerigen M-Typen und ist somit weitestgehend zu akzeptieren. Insgesamt liegt durch den großen Anteil von kleinen Beeren ein sehr günstiges Fruchtfleisch-Schalenverhältnis vor. Diese Tatsache führt in den meisten Jahren zu sehr dichten und intensiven Spätburgunderweinen, die oft die innere Qualität der zuvor aufgeführten Klontypen deutlich überschreitet. Durch den hohen Anteil an kleinen Beeren liegt der Ertrag dieser Klone um 30 bis 50 % niedriger als die Erträge der kompakten oder „ lockerbeerigen“ Typen. In Jahren mit einem sehr schlechten Verblühgrad ist mit deutlich geringeren Erträgen gegenüber den Standardklonen zu rechnen. Deshalb sind die Weine dieser Klone, in Abhängigkeit der Vermarktungsstruktur, nur wirtschaftlich in einem hohen Preissegment anzusiedeln. Sie dienen aber auch sehr gut als Grundlage für einen hochwertigen Barriqueausbau. Daher sollten diese Klone nur eingesetzt werden, um höchste Qualitäten herzustellen; für die Grundproduktion der Spätburgunderweine im Weingut sollten diese Klone nicht verwendet werden. Durch dieses Klonmaterial kann somit auch eine Qualitätsdifferenzierung auf einem hohen Niveau innerhalb des Weinguts vollzogen werden.

Zusammenfassung

Die Darstellung hat gezeigt, dass durch das breite Spektrum der Klone, welches beim Blauen Spätburgunder angeboten wird, eine sehr gute Differenzierung der Produktion hinsichtlich der zu bedienenden Marktsegmente vollzogen werden kann. Des weiteren zeigt sich, dass in der Reifeentwicklung auch einige Unterschiede zwischen den Klonen vorliegen. Ein besondere Vorteil bieten dabei die lockerbeerigen Klone, die somit über die stärkere innere Reife der Trauben hinaus auch Vorteile bei der Kapazitätsauslastung von Maischegärverfahren erbringen können. Aus dem Qualitätsgesichtspunkt heraus sind die lockerbeerigen Klone unbedingt den kompakten vorzuziehen, da sie durch eine „verlängerte innere Reife“, die dichteren Weine hervorbringen können. Wobei die aufrechtwachsenden Klone, durch die sehr günstige Exposition der Traube, auch eine immense Qualitätssteigerung gegenüber den kompakten Klonen erbringen können. Beide Klontypen, die aufrechtwachsenden sowie die lockerbeerigen, führen durch den stark reduzierten Botrytisbefall zu einer sicheren Produktion von sehr guten Spätburgunder Weinqualitäten. Damit steht dem Weingut eine im Schnitt der Jahre um 30 % höhere Menge an direkt vermarktbarem Rotwein einer hohen Qualität zur Verfügung. Der Vorteil dieser Klone sollten somit im Sinne der Kundenbindung durch eine gleichmäßige Marktbeschickung unbedingt genutzt werden.

Die kleinbeerigen Klone sollten als Produktionsgrundlage von sehr hochwertigen Spätburgunderweinen für ein hohes Preissegment dienen, um auch dieses Kundensegment bedienen zu können.



Matthias.Porten@dlr.rlp.de