Rebflächen in Rheinland-Pfalz



Fast jeder vierte Hektar Rebfläche ist mit Riesling bestockt


Insgesamt wuchsen im Mai 2007 auf 63.731 Hektar Reben, das war eine Zunahme gegenüber dem Jahr 2006 um 0,2 Prozent. Mit weißen Rebsorten waren 43.536 Hektar bestockt, das waren 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Dagegen sank die Anbaufläche für rote Rebsorten im zweiten Jahr in Folge auf jetzt 20.195 Hektar (minus 0,9 Prozent). Der Rotweinboom, dem die rheinland-pfälzischen Winzer seit Anfang der 1990er-Jahre mit einer starken Ausweitung der Anbaufläche roter Rebsorten Rechnung getragen hatten, hat seinen Höhepunkt offenbar überschritten. Vor allem Portugieser und Dornfelder verloren an Fläche, Spätburgunder konnte seinen Anbauumfang nahezu konstant halten.

Rieslinganbau in der Pfalz fast so groß wie an der Mosel

Rieslingweine sind weiterhin auf dem Vormarsch. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes reagieren die rheinland-pfälzischen Winzer auf die seit einigen Jahren steigende Nachfrage mit einer weiteren Ausdehnung der Anbaufläche. Im Jahr 2007 waren 24 Prozent der gesamten Rebfläche in Rheinland-Pfalz mit Rieslingpflanzen bestockt; ein solch hoher Anteil konnte für diese traditionell wichtige Rebsorte im Land in den letzten dreißig Jahren nicht mehr nachgewiesen werden. Gegenüber dem Jahr 2006 legte die Rieslingfläche um 3,5 Prozent auf 15.402 Hektar zu.

Nur im Anbaugebiet Mittelrhein schrumpfte die Rebfläche

Abgesehen von dem seit Jahren schrumpfenden Anbaugebiet Mittelrhein, wiesen alle anderen Anbaugebiete eine leichte Zunahmen der Rebflächen auf.
  • In Rheinhessen, dem größten Anbaugebiet Deutschlands, umfasst die bestockte Rebfläche 26.330 Hektar (plus 0,2 Prozent), auf denen vorwiegend Müller-Thurgau (16 Prozent), Dornfelder (13,2 Prozent) und Riesling (13,1 Prozent) angebaut werden.
  • In der Pfalz (23.389 Hektar) dominiert demgegenüber der Riesling mit 22 Prozent vor dem Dornfelder (14 Prozent) und dem Müller-Thurgau (10 Prozent). Das Rieslingareal in der Pfalz ist mit 5.248 Hektar inzwischen fast so groß wie das an der Mosel, dem klassischen Rieslinganbaugebiet.
  • Mit 5.267 Hektar oder 59 Prozent ist Riesling die mit Abstand führende Rebsorte an der Mosel, wo insgesamt 8.883 Hektar mit Reben bestockt sind (plus 0,1 Prozent). Müller-Thurgau erreicht noch einen Anteil von 14 Prozent.
  • An der Nahe sind aktuell von 4.135 Hektar (plus 0,3 Prozent) gut 26 Prozent mit Riesling, 13 Prozent mit Müller-Thurgau und 11 Prozent mit Dornfelder bestockt.
  • An der Ahr bestimmt traditionell der Rotweinanbau den Rebsortenspiegel. Der Spätburgunder liegt hier mit 61 Prozent weit vorn. Insgesamt sind an der Ahr 552 Hektar mit Reben bestockt (plus 0,9 Prozent),
  • Am Mittelrhein umfasst die bestockte Rebfläche 437 Hektar (minus 0,6 Prozent); auf 69 Prozent dieser Fläche wächst Riesling.

Landau vor Neustadt und Worms

Mit 2.051 Hektar bestockter Rebfläche ist Landau in der Pfalz nach wie vor die größte Weinbaugemeinde Deutschlands. Neustadt an der Weinstraße (2.031 Hektar) folgt dicht auf. Mit deutlichem Abstand liegt die Stadt Worms (1.524 Hektar) auf dem dritten Platz.

Neue Rebsorten gewinnen an Bedeutung

Neben den klassischen Rebsorten, für die Anbauflächen nachgewiesen werden, haben sich einige Rebsorten einen Platz in den Anbauplänen der Weinbaubetriebe erobert, die vor wenigen Jahren in Rheinland-Pfalz noch unbedeutend waren Chardonnay, der seit 1989 erfasst wird, verfügte 2007 über eine Anbaufläche von 904 Hektar. Er weist damit inzwischen eine größere Fläche als die Huxelrebe oder der Morio-Muskat auf. Eine weitere Rebsorte mit einer größeren Flächenzunahme in den letzten Jahren ist der Sauvignon blanc. Erst seit rund zehn Jahren im Anbau, erreichte er 2007 einen Anbauumfang von 239 Hektar. Bei den Rotweinen gibt es ebenfalls Sorten, die in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen haben. Hierzu gehören z. B. der Merlot (372 Hektar) oder der Cabernet Sauvignon (249 Hektar), die erst seit den 1990er-Jahren angebaut werden.

Weitere Informationen zur bestockten Rebfläche bietet eine Kurzpräsentation des Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz

Die Angaben basieren auf einer sekundärstatistischen Auswertung der EU-Weinbaukartei, die von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz geführt wird.

Autor: Jörg Breitenfeld, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz


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