Deutschlandwetter im August 2015 |
Stand: 08/28/2015 |
Zweitwärmster August seit Beginn der Wetteraufzeichnungen Der August 2015 war ein Monat voller Wetterextreme und Wetterkontraste. Es begann mit großer Dürre und Rekordhitze und endete wechselhaft mit teilweise kräftigen Regenfällen, gelegentlich sogar unwetterartig. Insgesamt war der Monat bei nahezu ausbalancierter Sonnenscheindauer außergewöhnlich warm und deutlich zu trocken. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2000 Messstationen. Anfangs Rekordhitze, dann Temperaturen oft auf normalem Niveau Mit 19,9 Grad Celsius (°C) lag die Temperatur um 3,4 Grad über der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981 bis 2010 betrug die Abweichung + 2,8 Grad. Dem deutlich zu warmen Juli folgte, speziell im Norden Deutschlands, ein eher frischer Start in den August. Berlin-Kaniswall meldete dabei am Morgen des 1. das deutschlandweit absolute Temperaturminimum von lediglich 3,5°C. Zeit zum Durchlüften blieb nur wenig, denn bereits in den Folgetagen heizte Hoch „Finchen“ der Republik zunehmend ein. Das führte am 7. vielerorts zu Rekordtemperaturen: Kitzingen stellte dabei den eigenen am 5. des Vormonats gemessenen Deutschlandrekord von 40,3°C ein. Zur Monatsmitte wurde es dann von Westen her allmählich kühler. Unter einer dichten Wolkendecke und bei Dauerregen stiegen die Höchstwerte zum Teil nur noch auf 15°C. Erst in der letzten Monatsdekade wurde es wieder sommerlich warm, in manchen Regionen sogar nochmals heiß. Vom Nordwesten Deutschlands abgesehen verbreitet zu trocken Mit rund 80 Litern pro Quadratmeter (l/m²) übertraf der August 2015 sein Soll von 77 l/m², obwohl sich in der ersten Monatshälfte die Trockenheit der letzten Monate in vielen Regionen fortsetzte. In der Mitte Deutschlands waren die Böden partiell so trocken wie seit 50 Jahren nicht mehr. Gewittrige Regenfälle brachten zunächst nur in der Westhälfte und im Süden Entspannung. Vom 16. bis zum 18. aber fiel im Bereich einer diagonal über Mitteldeutschland liegenden Luftmassengrenze sowohl langanhaltender und ergiebiger Dauer- als auch gewittriger Starkregen. Betroffen waren zunächst die Gebiete vom Niederrhein und Emsland bis zum Vogtland. Am 17. und 18. verlagerte sich die Luftmassengrenze mit langsam abschwächenden Niederschlägen nordwärts. Recht verbreitet prasselten in diesem Zeitraum bis zu 50 l/m² in 24 Stunden herunter, örtlich auch über 100 l/m². Die größte Tagessumme wurde aus dem nordhessischen Gilserberg-Moischeid mit 107,3 l/m² gemeldet. Bis zum Monatsende fiel mit bis zu 200 l/m² der meiste Regen im Nordwesten des Landes. Weniger als ein Zehntel davon wurde dagegen östlich der Elbe beobachtet. Ein Fünftel mehr Sonnenschein Rund 235 Stunden schien die Sonne im Schnitt und erreichte damit 120 Prozent ihres Solls von 197 Stunden. Besonders sonnig war es in Mecklenburg-Vorpommern. Gebietsweise kamen dort bis zu 300 Stunden zusammen. Um 200 Sonnenstunden gab es dagegen regional im äußersten Westen der Republik. Das Wetter in den südlichen Bundesländern im August 2015 (In Klammern stehen jeweils die vieljährigen Mittelwerte der intern. Referenzperiode) Hessen: In Hessen lag die Mitteltemperatur bei 19,8°C (16,4°C). Damit war der August 2015 der zweitwärmste seit Messbeginn. Am 7. stiegen besonders im Rhein-Main-Gebiet die Höchsttemperaturen auf über 39°C. In Frankfurt-Westend wurde mit 39,6°C für Hessen sogar eine neue Rekordtemperatur aufgestellt. Die Niederschlagsmenge summierte sich auf etwa 68 l/m² (70 l/m²) und die Sonnenscheindauer auf rund 225 Stunden (190 Stunden). Am 16. fielen bei Dauerregen im hessischen Schwalm-Eder-Kreis gelegene Gilserberg-Moischeid 107,3 Liter Niederschlag/m². Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz meldete im August 2015 warme 19,6°C (16,6°C), etwa 63 l/m² (70 l/m²) Niederschlag und rund 223 Sonnenstunden (193 Stunden). Am 7. registrierte die Station Bad Kreuznach 39,5°C und stellte damit den bisherigen Augustrekord vom 12. August 2003 mit 39,5°C für das Land Rheinland-Pfalz ein. Saarland: Das Saarland verzeichnete eine Mitteltemperatur von 19,9°C (16,9°C) und etwa 57 l/m² (73 l/m²) Niederschlag. Mit einer Sonnenscheindauer von rund 215 Stunden (202 Stunden) belegte es im August 2015 den vorletzten Platz im Länderranking. Baden-Württemberg: Mit einer Temperatur von 19,9°C (16,4°C) geht der drittwärmste August in Baden-Württemberg zu Ende. Auch war er mit rund 65 l/m² (94 l/m²) Niederschlag sehr trocken. Die Sonne schien etwa 232 Stunden (206 Stunden). In Bad-Mergentheim-Neunkirchen gab es an insgesamt 17 Tagen mindestens 30,0°C. Am 7. wurden dort sogar extrem heiße 40,2°C gemessen. In Mannheim stieg das Quecksilber gleichzeitig auf 39,8°C. Vielerorts wurden neue Hitzerekorde gemessen. Bayern: Für den Freistaat ermittelten die Experten des DWD eine Mitteltemperatur von 20,2°C (16,0°C) und damit den zweitwärmsten Augustmonat. Die Niederschlagstöpfe fingen darüber hinaus nur etwa 64 l/m² (101 l/m²) Niederschlag auf. Dafür schien die Sonne länger als erwartet und kam zum Monatsende auf eine Summe von rund 255 Stunden (202 Stunden). Kitzingen meldete im August 2015 an 17 Tagen Höchsttemperaturen von 30°C und mehr. Dabei wurde der dort am 5. Juli mit 40,3°C gemessene Deutsche Hitzerekord ein weiteres Mal am 7. des Monats erreicht. Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung. |
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