Deutschlandwetter im September 2014

Stand: 09/29/2014
Ein sehr warmer, etwas trockener September mit zu wenig Sonnenschein

Insgesamt verlief der September 2014
recht warm. Es regnete aber zu wenig - verglichen mit dem
langjährigen Durchschnitt - und die Sonne blieb unter ihren
Möglichkeiten. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach
ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2 000 Messstationen.
Einzelne Großwetterlagen konnten sich immer nur wenige Tage halten.
Das brachte dem Monat eine sehr abwechslungsreiche Witterung. Teils
herrschten noch hochsommerliche Temperaturen mit wenig Regen oder
großer Schwüle mit schweren Gewittern – teils zeigte sich schon der
Herbst mit Nebel, Hochnebel oder gar ersten Nachtfrösten.

Abwechselnd sommerlich warm und herbstlich frisch

Mit 14,9 Grad Celsius (°C) war der September 2014 in Deutschland um
1,6 Grad wärmer als das Mittel der international gültigen
Referenzperiode 1961 bis 1990. Bezogen auf die Vergleichsperiode
1981 bis 2010 betrug die Abweichung laut DWD
+1,4 Grad. Eine kühle Nordostlage zu Beginn des Monats wandelte sich
am 4. in eine warme südliche Strömung um, in der am 6. mit je 28,8°C
in Dresden-Strehlen und in Bernburg/Saale die höchsten
Septembermaxima auftraten. Unter Einfluss eines in der Höhe recht
ausgeprägten Tiefs blieb es dagegen am 11. und 12. besonders im
Süden mit weniger als 15°C deutlich kühler. Zwischen
Tief „Elisabeth“ im Südwesten und Hoch „Ingemar“ im Nordosten
kletterte das Quecksilber vom 16. bis 20. überall in Deutschland
wieder auf Werte um 25°C. Anschließend drehte der Wind auf nördliche
Richtungen und führte erneut zu einem empfindlichen
Temperaturrückgang: Am Nachmittag des 22. zeigte das Thermometer
gebietsweise kaum mehr als 10°C. Die nachfolgenden Nächte brachten
örtlich bereits Frost, wie am 24. in Deutschneudorf-Brüderwiese mit
-2,0°C. Ende September stellte sich schließlich fast überall der
Altweibersommerwetter ein.

Verbreitet recht trocken, lokal heftige Gewitter mit Starkregen

Der September verfehlte mit etwa 53 Litern pro Quadratmeter (l/m²)
sein Soll von 61 l/m² um 14 Prozent. Er war damit - nach den zu
nassen Monaten Juli und August - verbreitet deutlich zu trocken.
Sehr wenig Regen fiel regional in Niedersachsen mit örtlich weniger
als 5 l/m². Viel Niederschlag gab es vor allem in Sachsen, Thüringen
und am Alpennordrand. Das Berchtesgadener Land lag dabei mit bis zu
240 l/m² an der Spitze. Kennzeichnend für den Monat waren immer
wieder lokal große Tagesmengen an Regen durch Schwergewitter oder
Starkniederschläge. So meldeten am 7. Herzogenaurauch bei Nürnberg
78 l/m² und am 20. Ilmtal-Dienstedt bei Erfurt, 79 l/m².

Sonnenscheinbilanz leicht negativ

Die Sonnenscheindauer erreichte im September mit 134 Stunden nur 89
Prozent des Solls für Deutschland von 149 Stunden. Im äußersten
Nordosten schien die Sonne mit bis zu 210 Stunden am meisten, in der
Mitte Deutschlands am wenigsten. Das nördliche Hessen und das
westliche Thüringen kamen örtlich nur auf 80 Stunden.

Das Wetter in den südlichen Bundesländern im September 2014

Hessen: In Hessen lag die Temperatur bei 14,7°C (13,2°C).
Niederschlag mit 39 l/m² (57 l/m²) und Sonnenschein mit 100 Stunden
(142 Stunden) blieben weit unter dem vieljährigen Klimawert. In
Nordhessen schien die Sonne teils nur 80 Stunden.

Rheinland-Pfalz: Rheinland-Pfalz verzeichnete im September 15,0°C
(13,5°C), 131 Sonnenstunden (151 Stunden) und 42 l/m² (60 l/m²). In
Waldgrehweiler nördlich von Kaiserslautern entstand bei einem
Schwergewitter am 20. eine hohe Flutwelle, die Karussells der
Kirchweih und Autos durch die Straßen spülte.

Saarland: Im 15,1°C (13,7°C) warmen Saarland lag der Niederschlag
mit 37 l/m² (70 l/m²) deutlich unter, der Sonnenschein mit 157
Stunden (158 Stunden) nahe dem Soll.

Baden-Württemberg: Baden-Württemberg gehörte im September mit 14,5°C
(13,3°C) zu den vergleichsweise kühlen und mit 71 l/m² (70 l/m²) zu
den eher niederschlagsreichen Bundesländern. Die Sonne schien 136
Stunden (166 Stunden).

Bayern: Im September 2014 war Bayern mit 14,0°C (12,8°C) das
kälteste Bundesland. Außerdem ordnete sich Bayern mit 119 Stunden
(160 Stunden) bei den sonnenscheinärmeren und mit 69 l/m² (72 l/m²)
bei den Bundesländern mit mehr Niederschlag ein. Im Berchtesgadener
Land fielen im September bis zu 240 l/m², am bayerischen Untermain
dagegen nur gut 20 l/m². Ein heftiges Gewitter wütete am Abend des
7. in Nürnberg und Umgebung: Der Blitz schlug in mindestens acht
Häuser ein, einige Bäume stürzten auf Autos; Brückenunterführungen
im kompletten Stadtgebiet wurden überflutet. Dabei fielen 61 l/m²;
in Herzogenaurauch, 15 km nordwestlich sogar 78 l/m².


Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die für die letzten drei Tage des Monats verwendeten Daten basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung.



Pressemitteilung des DWD - E-Mail:
pressestelle@dwd.de






nach oben