Bildung der Messwerte
  • Mittelwerte
    Die Datenablage für das laufende Jahr erfolgt in Form von Dateien mit dem Namen JJMMTT.dat in denen Tabulator getrennte Texttabellen abgelegt sind. Die Spaltenüberschriften entsprechen der Kurzbezeichnung der Sensorbelegung. Die ersten Spalten bedeuten: SN = Stationsnummer, DATUM = Messtag (Datum als TT.MM.JJ), ZEIT = Messzeit (HH:MM:SS). Die Uhrzeit bezieht sich auch im Sommer auf MEZ (mitteleuropäische Zeit (Winterzeit) oder UTC +1 (Weltzeit)).
  • 10-Minuten-Mittelwerte
    Die 10-Minutenwerte werden durch Mittelwertbildung über Einzelmessungen innerhalb der vergangenen 10 Minuten gebildet. Das bedeutet, z.B. die Werte von 23:40:01 Uhr bis 23:50:00 werden zu 23:50 zusammengefasst.
  • Stunden-Mittelwerte
    Zu Stundendaten werden diejenigen 10-Minutenwerte zusammengefasst, die in der Uhrzeit die gleiche Stunde aufweisen, z.B. 1:00, 1:10, 1:20, 1:30, 1:40, 1:50 zum Stundenwert 1:00. Das bedeutet, die Messdaten von 0:50:01 bis 1:50:00 werden zum 1 Uhr Stundenwert. Dabei werden von den Temperaturen, Luftfeuchte-, Strahlungs-und Blattnässewerten die Mittelwerte über alle im Intervall vorhandenen 10-Minutenwerte gebildet. Die Regenwerte (Niederschlagshöhen) werden aufsummiert.
  • Tages-Mittelwerte
    Zu Tagesdaten werden alle 10-Minutenwerte zusammengefasst. Aufgrund der Bildungsvorschrift für die 10-Minuten- und Stundenwerte wird der erste Tageswert von 23:50 bis 23:59 Uhr des Vortages gebildet. Der letzte Wert ist der letzte übertragene 10-Minutenwert (volle Stunde) bzw. der Wert für 23:50, also von 23:40 - 23:49:59. Dabei werden von den Temperaturen, Luftfeuchte- und Blattnässewerten die Mittelwerte über alle im Intervall vorhandenen 10-Minutenwerte gebildet. Die Regenwerte (Niederschlagshöhen) sowie die Stundenmittelwerte der Globalstrahlung (Wh/m²); werden aufsummiert.
  • 10-Minuten-Extremwerte
    Für die Bildung der Werte werden die Minima bzw. Maxima der Einzelmessungen innerhalb der vergangenen 10 Minuten verwendet. Das bedeutet, z.B. die dem Zeitpunkt 23:50 zugeordneten Werte wurden im Zeitraum zwischen 23:40:01 Uhr bis 23:50:00 ermittelt.
  • Stunden-Extremwerte
    Für die Stundendaten werden die Extremwerte aus den 10-Minutenextrema ausgewählt, die in der Uhrzeit die gleiche Stunde aufweisen, z.B. 1:00, 1:10, 1:20, 1:30, 1:40, 1:50 zum Stundenwert 1:00. Das bedeutet z.B., dass das das Minimum im Zeitbereich 0:50:01 bis 1:50:00 als Minimum des Stundenwertes von 1 Uhr ausgewählt wird.
  • Tages-Extremwerte
    Für die Tagesdaten werden die Extremwerte aus den Stundenextrema ausgewählt. AufGrund der oben genannten Verzögerung bei der Bildung der 10-Minutenwerte werden die Extrema ausgewählt, die zwischen Vortag 23:50:01 und aktuellem Tag 23:50:00 aufgetreten sind. Seit dem 03.02.2015 werden die extremen Windgeschwindigkeiten (nur Tageswert) als 10 Sekundenwert erfasst.

Hinweise zur Sensorik
  • Globalstrahlung: Die Sensoren werden nicht beheizt. Im Winter kann deshalb eine Schnee- oder Eisschicht die Messwerte verfälschen.
  • Windgeschwindigkeit: Sie wird in einer Höhe von 2,5 m gemessen. Der Standort einiger Messstationen ist aber für diese Messung nicht optimal gewählt. Umgebende Hindernisse (Häuser, Sträucher) können die Werte verfälschen. Vor einer Bewertung der Messergebnisse sollte deshalb der Standort der Station berücksichtigt werden.
  • Bodentemperaturen: Das Bodentemperaturmessfeld sollte entsprechend der VDI-Richtlinie 3786 frei von Grasbewuchs sein. Dies kann nicht immer gewährleistet werden. Der Bewuchs verhindert z. B. ein schnelles und tiefes Eindringen des Frostes und führt zu einer Verflachung des Temperaturverlaufs bzw. zu einer Minderung der Minimum- und Maximum-Werte. Am Tagesverlauf des Temperaturfühlers in 5 cm Bodentiefe ist dies dann deutlich zu sehen. Das Messfeld wird nicht von Schnee gereinigt.
  • Niederschlag: Starker Wind hat einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Niederschlagsmessung. Wenn Bäume oder Sträucher zu nahe am Niederschlagssensor stehen, kann der Niederschlag je nach Windrichtung abgehalten oder durch Wirbel in verstärktem Maße eingetragen werden. Ein völlig windoffener Standort kann dazu führen, dass Regen und Schnee über die Auffangfläche hinweg getragen werden. Der Standort der Station sollte deshalb beim Vergleich von Messwerten beachtet werden.

Kontrolle und Prüfung der Witterungsdaten
  • Die Messwerte werden vor der Veröffentlichung im Internet durch ein sogenanntes Plausibilisierungsprogramm geprüft.
  • Prüfungskategorien sind zum Beispiel:
    Konsistenz- und Dynamikfehler der Daten, Überschreitung von oberen und unteren Grenzwerten unter Bezugnahme auf die Jahreszeit, Abgleich mit Messwerten von benachbarten Stationen

    Nach dieser automatischen Überprüfung erfolgt bei Fehlermeldungen noch eine
    manuelle Kontrolle der Messwerte. Fehlerhafte Werte werden in der Regel zeitnah korrigiert. Diese Überprüfung erfolgt während der regulären Arbeitszeit. Während der Urlaubszeit erfolgt diese Kontrolle nicht täglich.

Trotz aller Sorgfalt kann nicht gewährleistet werden, dass alle fehlerhaften Messwerte erkannt und korrigiert werden.
  • Für die Berechnung der Ersatzwerte werden 3 bis 5 benachbarte Stationen herangezogen, entsprechend ihrer Lage gewichtet und ein Mittelwert gebildet. Bei Einzelereignissen, wie Gewitter oder Windböen, können die berechneten Werte Abweichungen zu den tatsächlich gemessenen Werten aufweisen. Minimum- und Maximum-Werte werden nicht durch Werte benachbarter Stationen ersetzt.

Wartung der Messstationen:
  • Zu Beginn der Vegetationsperiode werden an den Wetterstationen innerhalb von etwa sieben Wochen alle Sensoren auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft, gereinigt und bei Überschreiten der tolerierbaren Messfehler getauscht und entsprechend den Herstellerangaben kalibriert. Weitere Überprüfungen finden bei regelmäßigen Kontrollen oder notwendigen Reparaturen statt.

  • Die Pflege der Stationsfläche (Kurzhalten des Grasbewuchses, Offenhalten der Messfläche für die Bodentemperaturen) wird vom Grundstückseigentümer durchgeführt.


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